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Witsand

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2017
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Südafrika ist riesig. Unser Weg führt gute fünf Stunden vorbei an Kapstadt Richtung Osten auf der Garden Route. Auch auf der Indischen Seite ist das Land sehr trocken. Es hat seit Monaten keinen Tropfen geregnet. Auf dem Sir Lowrys Pass gehen Affen dem Mundraub nach. Der Staudamm dahinter ist auf 40% Füllstand gesunken. In 80 bis 90 Tagen geht Kapstadt das Wasser aus.

Nach gut 400km durch unendliche Weiten abgeernteter Weizenfelder folgen wir dem Schild nach Witsand. Die letzten 50 km führen über eine an beiden Seiten von Straussenfarmen gesäumte Highspeed-Schotterpiste. Das kleine Dorf Witsand liegt sehr idyllisch an der Flussmündung des Breede River, einer der größten Flüsse Südafrikas. Die 300m breite Mündung zaubert hinter großen Dünen einen der schönsten Flachwasser-Kiteposts weltweit.

Witsand ist vollkommen anders als Langebaan. Es ist deutlich weiter vom Schuss. Die lange Anreise und die Schotterpiste halten die Touristenmassen ab. Es gibt ein paar wenige Hotels, drei Restaurants und zwei Tante-Emma-Läden. Das Hotel verkaufte bereits Zimmer über Makler, und das Restaurant ist selbst in der Hochsaison nur am Wochenende gut besucht. In Witsand leben derzeit vielleicht 500 größtenteils Südafrikaner, in Langebaan dagegen stehen tausende leere Ferienhäuser in Gated Communities.

An unserem ersten Nachmittag bläst der Wind recht gut. Ich mag Spots, zu denen du schon den richtigen Weg suchen musst. In der Regel bieten sie massig Platz und Panorama. Genau wie Witsand. Der Wind kommt mit 25 Knoten aus Südost side onshore. Hinter einer Düne, die dem Breede River den Weg in den indischen Ozean versperrt bläst der Wind sideoff über die letzte spiegeglatte Flussmündung. Ich bin nur kurz draussen, dann fahren wir zurück in die Unterkunft. Die Sonne geht unter.

Unsere Unterkunft ist die Breede River Lodge – das einzige große Hotel direkt am Fluss. Unser zweistöckiger Room with a view™ hat eine Schlafkoje direkt unter dem offenen Reetdach. Durch das Dach höhrt man Schafe, Vögel und das Rauschen von Wind und Wellen. Bestes Schlaflied aller Zeiten.

Am zweiten Tag luscht der Wind. Wir touren weiter über die Garden Route nach Osten bis Mousselbay.

Am dritten Tag dreht der Wind auf West und knattert vor dem ersten Regen seit zwei Monaten am Abend mit bockigen 30 bis 45 Knoten über den Fluss. Niemand geht raus. Der Sand auf den Dünen strahlt unsere Waden.

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Ein Kommentar

  • Peter schreibt am Mittwoch, 1.2.2017 um 15:16 Uhr:

    Habt ihr in Mossel Bay im Tree Post Office einen Brief abgeschickt.? Solche Post kriegt man nicht oft. Weiter viel Spass und guten Wind

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