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Von Whangarei nach Waitangi

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#128
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2007
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18:54
Tag
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Ich liege flach im Bett. Die Lunge sticht. Böse Erkältung. Mein Laptop verhält sich solidarisch. Hat sich anscheinend von der Tauchschule auf Mana einen netten Virus eingefangen. Ich schlürf Honigtee und entwurme meine Werkbank. Draußen regnet und stürmt es den ganzen Tag. Ich arbeite etwas und stecke den zweiten Couchsurfer und Kanadier aus Khandahar Maurice an.

Am nächsten Tag geht’s mir besser. Dem Auto gar nicht. Hatte das Licht angelassen. Die Reanimation erfolgt mittels Maurice Hilfe. Sein Auto ist ein Astra von Holden, kein Witz. Viva la globalización! Mein Ziel für heute ist Pahia in der Bay of Islands. Hier nahm das heutige Neuseeland mit dem Vertrag von Waitangi 1840 seinen Anfang. Altes Kulturland.

Ich mache halt an einem Mangrovenwald. Die Bay of Islands liegt vor mir. Eigentlich sind es keine Inseln, sondern Berge zwischen vom Meer überfluteten Flusstälern. 150 Inseln und dazwischen Tausende von Booten. Die Hügel sind übersät mit Villen. Das erste Hostel in Pahia zickt mal wieder mit dem eigenen Laptop. Das zweite lässt mich ins Netz, für 10$ täglich.

Ist ein sehr schönes kleines Hostel, nette Leute: The Mousetrap. Blick auf die Bay, eine Küche wie eine Schiffskombüse. Cédric, ein junger Franzose kommt mit auf einen Tagesausflug. Wir fahren zum Waitangi Treaty Ground. Hier schlossen vor 170 Jahren die Maoris und Engländer Frieden. Zu sehen gibt’s eigentlich kaum was für die 12$, jede Show kostet nochmal extra. Eine gemeine Gärtnerin nimmt mir die Zitrone ab, die ich vor William Hobsons Haus klaue.

Wir fahren die Bay ab, ich suche Kitesurf-Spots. Kein Wind und kein Platz. Macht nix. Bin wieder auf dem Weg, egal wohin. Auf einmal stehen wir am 20m hohen Rainbow Wasserfall und spucken Mandarinenkerne in die Tiefe. Hinter derm Wasservorhang verstecken sich jodelnde Touristen. Auf dem Rückweg gibt’s noch eine Mission zu bewundern, das mit fast 200 Jahren älteste Steingebäude Neuseelands. Eigentlich müsste jeder Kiwi bei einem Besuch in Regensburg das krähen anfangen.

Am Abend geben wir dem Barbecue-Grill gut Feuer. Nach dem vierten Steak bin ich etwas gefüllt. Wir haben knapp ein halbes Kilo Butter für Bratkartoffeln und Kräuterbutter verheizt. Diese Schicht ist für jegliche Flüssigkeit inklusive Bier absolut undurchdringlich. Ich genieße einen immunisierten Abend mit netten Leuten und falle wieder mal viel zu spät tot ins Bett.

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