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Breaking the waves

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#455
2601
2012
Do
19:39
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In der Nacht regnet es kurz, dann wird der Wind immer stärker. Böen fegen durch’s offene Fenster. Um sieben klingelt der Wecker. Ich schaue auf’s Meer. Die Ebbe hat ihren Tiefststand erreicht. Zusammen mit der Mondphase ist der Wasserstand in der Bucht jetzt viel zu niedrig. Erst um zehn Uhr ist er akzeptabel. Ich baue den Neuner auf und gehe raus.

Sogar in der Bucht sind die Wellen jetzt bis zu 1,5 m hoch. Der Wind ist brachial bockig und sehr stark. Gegen Mittag messe ich am Stand Low 15 Knoten, Mitte 20, Böen 30. Traummaße für jeden Kiter – aber es gibt keinerlei Sicherheit mehr. Nach nur 50 Minuten am Wasser mit gigantischen Sprüngen und heftigem Wellen-Rodeo krieche ich fix und alle an Land.

Den Klicker meines alten Crossbows raste ich heute gar nicht mehr ein – ich brauche immer wieder die volle Depower bis zum Ende, nahe am Frontstall. Nach einem Sturz frisst Aglicay meine zweite Sonnenbrille. Die Palmen am Strand biegen sich. Dicke Wolken nehmen immer wieder die Farben aus dem Panorama. Max nimmt ein Motorbike nach Looc und holt seine in Boracay vergessene Harness vom Boot.

Kaum ist er wieder da, ist er auch schon mit dem Siebener Turbo 3 am Wasser. Der Wind hackt jetzt. Low 18, Mitte 24, Böen deutlich über 30. Zuviel für mich. Auf dem Fotografen-Posten an einem Hügel im Süden der Bucht messe ich 42 Knoten. Das Bilderschießen fällt schwer, wenn dich der Wind fast umhaut. Max klagt etwas über die fehlende Hangtime seines kleinen Kites. Er gleicht es aus durch Turniere mit den Wellen: Senkrecht auf die sich gerade brechende Welle zu, mitten durch und Sprung hinten dran. Der Spray schaut auch ohne perfektes Licht einfach nur geil aus.

Am späten Nachmittag flaut der Wind etwas ab, wenigstens die Böen gehen wieder runter auf maximal 30 Knoten. Ich geh nochmal mit dem Neuner raus. Reite die Wellen und versuche sie genauso fesch zu köpfen. Obwohl jetzt bei Flut große Wellen über’s Riff kommen, gibts dahinter auf dem Weg zurück zum Ufer immer massig Heizwasser. Die Hangtime ist riesig. Durch den starken Wind wird der Kite sehr schnell, sobald man ihn wieder nach vorne lenkt. Ich versemmel fast jede Landung. Trotzdem: Hammertag! Der sechste in Reihe, bis auf einen Tag immer zwischen zwei und vier Stunden am Wasser. Bin platt.

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3 Kommentare

  • Fidelis schreibt am Freitag, 27.1.2012 um 13:43 Uhr:

    Sehr fein. Sieht ja alles sahnemäßig aus! :-)

  • ff-webdesigner schreibt am Samstag, 28.1.2012 um 1:23 Uhr:

    Schlagsahne

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