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Kitesurfen in Ägypten

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2011
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Die Vorhersagen zum Kitesurfen in Ägypten waren eine ganze Woche schlecht. Wir hofften auf zwei gute Tage in Hurghada. Gut, das heisst wenigstens Zwölf Knoten Wind. Es kam anders. Ganz anders. Nach einem Tag Ent-Jetlaggen ist die Vorhersage für den nächsten Tag gut. Um sieben Uhr morgens stehen wir als die ersten am dicht bebauten Strand des Grand Hotels in Hurghada.

300 fest montierte Sonnenschirme im Meterabstand. Ein breiter Schwimmbereich, 20m Platz zum Kitesurfen. Direkt im Lee ein Steg und Restaurant. Draussen auf dem Wasser massig verankerte Boote, Bojen und bockiger Wind. Tobi verschläft, also gehe ich als erster raus. Nicht fein. Wäre Viktoria Regensburg Kitesurferin, würde sie diese Slalomstrecke lieben.

Ich kreuze zwischen Booten auf bis zum Hafen von Hurghada. Der Wind hackt bockig. Nach 15 Minuten habe ich genug. Das ist kein Spot, das ist scheissgefährlicher Mist. Ich versuche zwischen den Booten zurück zum Strand des Grand Hotels zurückzukommen. Einmal. Zweimal. Dreimal. Sobald ich dem Strand auf 200m nahe komme, fangen dank den hohen Hotels die Verwirbelungen an. Oder der Wind hört komplett auf, wie beim letzten Versuch. Ohne Rettung durch Tobi wäre mein Kite ins Restaurant getrieben. Kitesurfen in Ägypten: vergesst das Stadtgebiet von Hurghada!

Nachmittag fahren wir drei Kilometer nach Süden zum Magawish und Colona Watersports Kitesurf Beach. Taxi ist billig und dank vier Leuten mit fünf Kites und zwei Boards gut belegt. Die Security zickt. Sie haben nichts zu tun, also stoppen sie uns. Erst nach Anruf in der Kitesurf-Station dürfen wir passieren.

Kitesurfen in Ägypten / Hurghada: Der Spot Voll sideshore, großer Stehbereich, Sand. Flachwasser und genug Platz zum landen. Die Burschen von Colona sind sehr hilfsbereit. Die Tagesgebühr incl. unlimited Rescues kostet 10 Euro, die Woche 50. Passt, genau wie der Wind. Wir bauen schon grinsend auf und gehen raus. Wunderbar laminarer Wind mit 14 Knoten begrüßt und erlöst uns seit Monaten zum ersten mal vom Landrattentum.

Nach zwei Stunden Kitesurfen in Ägypten sind wir für’s erste platt. Es gibt WLAN am Kitebeach. Wir checken den Wind. Morgen Flaute…also gehen wir Tauchen. Auf dem Boot hackt dann trotzdem der Wind so heftig, dass wir in Shorties ordentlich frieren. Ab dem nächsten Tag ändert sich die Vorhersage nochmal. Windguru gibt jetzt für den ganzen Rest der Woche perfekte minimal 14-20 Knoten – und behält recht.

Jeden Morgen um neun fahren wir raus zum Magawish. Kites aufbauen, Sunblocker bomben und sofort raus zum Kitesurfen in Ägypten. Der Wind wird zunehmend bockig, und teils auch zu stark für Astrids Kite-Fortschritte. Wir probieren’s einmal mit dem 9er, aber geben schnell auf. Sie macht noch drei Privatstunden zusammen mit den richtigen Kitegrößen der Colona-Kitesurf-Schule. Und kommt das erste mal auf’s Brett.

Tobi brezelt immer schneller durch’s türkisblaue Wasser, läuft mehr und mehr Höhe, und steht einige geile Sprünge. Meine bleiben wie immer recht luschig, ich krieg einfach die Kante nicht rein, und wenn doch einmal, verreiss ich den Kite. Egal. Wind und Spot sind perfekt. Solange das Wasser spritzt und die Sonne scheint ist das Kitesurfen in Ägypten spitze.

Die nächsten Tage wird der Wind immer stärker. Die Beachboys der Kitesurf-Schule raten uns einige Male zu 9 anstatt 12m². Einmal brauch ich deswegen die Rescue bei unterpowertem Absaufen. Die anderen Male haben die Beachboys Recht: Wir sind mit den 12m² Kites oft am letzten Ende der Depower unter Volldampf draußen. Die Böen werden jeden Tag stärker, das Rescue-Boat muss viele Kiter retten. Das funktionierte noch nie so zuverlässig und schnell wie bei Colona Watersports. Dickes Kompliment!

Wir kommen zu kaum was außer Kiten und Essen, abends vielleicht zwei Bier, dann ab ins Bett. Tut mir bisschen leid für Uli mit ihrem Gips. Andererseits gehört sich Sonnenschein in Sonnenschein. Und selbiger passt. Mein Grinsen hört gar nicht mehr auf. Der nächste Urlaub darf dann gerne weniger Kiten beinhalten.

Ägypten verabschiedet uns am letzten Tag mit fliegendem Wasser bei bis zu 30 Knoten Wind. Tobi ist noch mit dem 12er draußen, wirklich heftig. Mich reisst’s damit auch bei 15kg Mehrgewicht noch ordentlich. Uli und Tobi fahren mit dem Rescueboat zur Sandbank. Mit dem 9m² Crossbow muss man heute für Big Airs einfach die Bar anziehen, sonst nix. Dann geht’s ab in den Himmel. Danke für die Bilder! Kitesurfen in Ägypten – 100% Wind – eine ganze Woche lang.

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Ein Kommentar

  • Henning schreibt am Dienstag, 11.10.2011 um 11:57 Uhr:

    Moin,
    sehr schöner Bericht. Mir scheint ein Besuch in Hurghada scheint sich zu lohnen. Denn Euer Fazit fällt doch absolut positiv aus.
    Gruß
    Henning

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