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12 Apostel & Grampians

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#192
0703
2008
Fr
23:53
Tag
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Es geht weiter entlang an der Küste. Ich kapsel mich ab, bin mies drauf. Meinen Laptop kann’s jederzeit endgültig zerlegen. Ein Regenwald, kleine Wanderung, Wasserfälle. Ich hinke stets hinterher oder schleiche voran, Space Night voll aufgedreht im Ohr. Gut wenn man nix hören will. Keine Vögel, keine rauschenden Blätter oder plätscherndes Wasser. Vor allem keine Menschen.

Nächster Stop: Die 12 Apostel, eine Formation von 12 großen Sandsteinfelsen direkt vor der Küste an der Great Ocean Road. Touristenmassen und Hubschrauber nervig wie Moskitos. Wir fahren schnell weiter, als hätte ein Beamter gesagt: „Bitte weitergehen. Hier gibt es nicht zu sehen.“

Wir drehen ab ins Landesinnere. Endlich sieht Australien so aus, wie man sich es vorstellt. Endlose Weite, Steppe, keine Häuser. Ein atemberaubender Sonnenuntergang. Dann ein Wombat neben der Straße. Auf den letzten 100km nach Halls Gap im Grampians National Park hüpfen zuerst fünf Hares (australische Riesenhasen) und dann massig Känguruhs über die Straße. Der Tip des nächsten Hostel-Häuptlings war gut, ich verstehe erstmals, warum jeder zweite Wagen in Oz dicke Bullbars vorne dran hat.

Im Hostel werden wir herzlich empfangen. Ich versuche per Internet das passende Scharnier für meinen Laptop zu organisieren, aber selbst auf der Seite des größten Teile-Händlers Australiens finde ich nicht das passende. Weit nach Mitternacht fall ich tot in einen traumlosen Schlaf.

Früh Morgens geh ich vor allen anderen einkaufen. Die Preise sind rotzig: 18 Euro für 2l Wasser, 4 Birnen/Äpfel, ne Büchse Tunfisch und ein Stück Käse. Dafür gibt’s später mal wieder einen Anschiss. In den Augen meiner Mitreisenden sollte man nichts essen, wenn’s zu teuer ist.

Stinkig auf den Weg. Schweigen, MP3-Player. Große Aussichten, wilde Hügel in den Grampians. Blaue Seen, weites Land. Hitze. Wasserfälle, Spinnen, wilde Vögel. Ich zieh mich noch weiter zurück. Es reicht.

Der französische Mr. Bean fährt wieder. 40km/h, 7m breite Straße. Ein Auto kommt entgegen. Er bremst auf null. Bergab glühen die Bremsen, bergauf genauso. Mr. Bean hat das Orientierungsvermögen einer Kanadischen Wildgans im Teilchenbeschleuniger. Wir sagen: Auf nach A! Dann kommt ein Schild. Links: A. Rechts: B. Er steht ratlos davor. Nicht an einer Kreuzung. An jeder.

Um vier reicht’s mir. Ich dränge auf den Fahrersitz und heize uns zurück nach Melbourne ins Hostel. Um 10 Uhr richten wir den zerrissenen Spoiler so gut wie’s geht. Ich spachtel mit Staub aus dem Staubsauger um den Riss, die Mädels hauen dann noch Dreck drüber, was einen kleinen Menschenauflauf ergibt.

Freitag Nacht. St.Kilda tobt. Vorgestern spielten Mo Horizons ums Eck, heute Nouvelle Vague. Ich bin still und völlig hinüber. Gehe ins Bett und kann bis drei nicht schlafen.

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Ein Kommentar

  • Flug schreibt am Samstag, 24.1.2009 um 11:35 Uhr:

    „Große Aussichten, wilde Hügel in den Grampians. Blaue Seen, weites Land. Hitze. Wasserfälle, Spinnen, wilde Vögel..“
    Die Landschaft ist bestimmt schön , wie ich in den Fotos rechts sehe.
    Diese Wasserfaelle sind riesig und herrlich
    keep up the good work

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